Stille Momente

 

Impulsgebend für die Bilder der Künstlerin Iris Kaczmarczyk war es, Häuser, Gassen, Gemäuer, Türme und Tore Freinsheims so zu zeigen, wie sie Hermann Sinsheimer beschrieb, der seinen Geburtsort als „Dorf“ bezeichnete. Bei Tag übervoll mit Menschen, erscheint das heutige Freinsheim durch die nachts fotografierten Motive in einem anderen Licht. Betont duch den Vollmond entstanden eine Reihe von Bildern, die eine Stille einfangen, wie es sie zu Sinsheimers Zeiten vielleicht gab. Die Texte aus seinen Büchern und Briefen - gelesen von Hasan Özdemir - werden während der Fotoausstellung eingespielt.

Hermann Sinsheimer ist 1883 in Freinsheim geboren und 1950 in London verstorben. Er war ein deutscher Jurist, der als Journalist, Theaterkritiker und Schriftsteller bekannt wurde und als Jude in der Zeit des Nationalsozialismus 1938 über Palästina nach England fliehen musste. Ein Auszug aus seiner Erzählung: "Gelebt im Paradies"
„Wehmütig betrachtete ich viele Tage die alte Mauer und das geliebte „Schwarze Kreuz“ und fühlte mich nicht mehr so sicher wie bisher. Ich beschloss Freinsheim nie zu verlassen. Für den Fall aber, das man mich eines Tages fortjagen wollte, beschloss ich mich mit Händen und Füßen an das „Schwarze Kreuz“ zu klammern und eher sollte der graue Stein aus der Erde gerissen werden, als es irgendwem gelingen sollte, mich zu verjagen.“

Präsentiert werden die Bilder mit Echter Foto-Abzug auf Alu-Dibond in vers. Größen. (40x60 cm, 60x90 cm, 105x70 cm)